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Was ist IPM?

IPM (Integrated Pest Management) ist das Konzept der Integrierten Schädlingsbekämpfung. Dabei werden alle Parameter betrachtet und ausgewertet, die in Zusammenhang mit einem Schädlingsbefall stehen können. In Handel und Industrie wird IPM seit Jahren zur Qualitätssicherung (H[azard]A[nalasys]C[ritical]C[ontrol]P[oints]) eingesetzt. Das Konzept umfasst:

– Überwachung von Schädlingen (Monitoring)

– Erkennung/Bestimmung eines Schädlingsbefalls

– Gebäudewartung, baulich und hygienisch

– Organisation der betrieblichen Abläufe

– Mitarbeiterverhalten

– alternative, physikalische, mechanische und biologische Schädlingsbekämpfung, Vor-/Nachsorge 

Dabei geht es vorrangig um die Prävention, aber auch um die Bekämpfung eines Akutbefalls.

Bei der Integrierten Schädlingsbekämpfung werden geeignete Bekämpfungsmethoden und –mittel eingesetzt, um optimale Lösungen herbeizuführen und die Risiken für Mensch und Umwelt zu minimieren.

Warum für das Museum?

IPM ist besonders für Museen, Archive, Depots oder Bibliotheken sinnvoll, in denen empfindliche, seltene und wertvolle Stücke lagern und ausgestellt werden.

Die in der Vergangenheit häufig angewandten chemischen Methoden hatten unter Umständen negative Auswirkungen auf die Exponate und brachten teilweise gesundheitliche Risiken für Restauratoren, die nah an den Objekten arbeiten, andere Mitarbeiter des Museums sowie die Besucher mit sich.

Speziell auf die Exponate und Deponate angepasste klimatische Bedingungen in den Räumen und Vitrinen bewahren diese vor vielen Einflüssen und Gefahren, aber nur bedingt vor Schädlingen. Allzu häufig wird erst durch entstandene Schäden ein Befall festgestellt und behandelt. Für die Stücke kommt diese Erkenntnis dann ggf. zu spät und es kann zu bleibenden Schäden kommen, die nicht mehr durch Restauratoren behoben werden können. 

Daher gilt es, im Vorfeld für die optimale Pflege und Unversehrtheit der Sammlung zu sorgen. Die Schädlingsproblematik sollte mit einem schlüssigen und akribisch dokumentierten IPM-Konzept überwacht und ggf. durch geeignete Einsätze behandelt werden.

Dies geschieht durch präventive Maßnahmen, Monitoring, Gebäude-, Klima- und Lagerungsanpassungen sowie alternative Bekämpfungsmethoden, welche die Objekte schützten und zusätzliche Schädigungen der Umwelt vermeiden.

So wie verschiedene Kunstwerke und Exponate bestimmte Bedingungen in Bezug auf Licht, Luftfeuchtigkeit und Temperatur benötigen, so bevorzugen Schädlinge eigens für sie passende Lebensbedingungen. Erkenntnisse über Nagekäfer in Holzrahmen und -objekten, Textilmotten in Teppichen und Kleidung sowie Silber- oder Papierfischchen in Dokumenten und Verpackungen, können mit einem IPM-Monitoring-Konzept gesammelt und dokumentiert werden. 

Entsprechend dieser Erkenntnisse kann schädlingsspezifisch vorgegangen werden, und die Ergebnisse ermöglichen gezielte Eingriffe in das System und erhöhen die Chancen erheblich, eine schadensfreie Sammlung zu unterhalten, ohne die Umwelt unnötig zu belasten.

Häufig auftretende Schädlinge in Museen, Sammlungen und Archiven finden Sie hier.